Verknüpfung Eisenbahn – Seilbahn an der Haltestelle UN Campus richtig planen!

 

Der große Vorteil der geplanten Seilbahn in Bonn ist, dass die beiden wichtigsten ÖPNV- Strecken, die links- und die rechtsrheinische Bahnlinie, auf direktem Weg und staufrei mit- einander verbunden werden. Vor allem die künftige rechtsrheinische S-Bahn S 13 erhält dadurch eine direkte Verbindung ins Bundesviertel (Posttower), zur linksrheinischen Bahn- strecke nahe dem 2017 eröffneten Haltepunkt „UN Campus“, zum Hindenburgplatz und auf den Venusberg (Universitätskliniken).

Zentral ist die Verknüpfung der Seilbahn mit der linksrheinischen Bahnstrecke, und sie muss unbedingt so errichtet werden, dass ein Umstieg mit möglichst kurzen Wegen realisiert wird. Die folgende Abbildung zeigt zunächst einmal die Trasse der Seilbahn, vom Trajektknoten aus kommend durch die breite Marie-Kahle-Allee und weiter entlang des Straßenzuges Hermann- Milde-Straße/Urstadtstraße zum Hindenburgplatz, wo die Seilbahnstation „Hindenburgplatz“ im Bereich der heutigen Buswendeschleife entstehen soll (also ohne Beeinträchtigung des bergseitig dahinterliegenden Kinderspielplatzes):

 

 

Ideal wäre an sich eine Lage der Seilbahnstation am UN Campus genau über der Bahnlinie, so dass man von den west- und vom ostseitigen Bahnsteigen aus mit jeweils sehr kurzen Wegen, die als langsam ansteigende Rampen zu konzipieren sind, hinauf zur Seilbahn ge- langen könnte. Angeblich hat die Deutsche Bahn (Netz) diesen Vorschlag abgelehnt, so dass gegenwärtig die Seilbahnstation ostseitig neben der Bahn, auf dem südlichen Teil der Fernbus-Haltestelle, geplant ist. Die folgende Abbildung zeigt die Situation genauer. Die eingetragenen Pfeile zeigen an, wo die Seilbahnstation eigentlich liegen sollte (direkt über den Gleisen). Außerdem sind die beiden heutigen Bahnsteige eingezeichnet.

 

 

Zu bedenken ist allerdings, dass die Bahnstrecke künftig nicht aus zwei, sondern an dieser Stelle vermutlich aus vier Gleisen – zwei weiteren westlich der heutigen Bahnstrecke – bestehen wird, die im Zuge des S-Bahn-Ausbaus von Köln über Bonn Hbf bis Bonn Mehlem errichtet werden sollen. Wo genau die Bahnsteige dann liegen werden, ist allerdings heute noch nicht klar, weil es seitens der Bahn noch keine Detailplanung gibt. Unwahrscheinlich ist allerdings, dass der Haltepunkt nach Norden oder Süden verschoben wird.

 

 

Die Graphik zeigt auch den kürzesten Zugang vom östlichen Bahnsteig hinauf zur Seilbahn- station; es sollte sich um eine Rampe handeln, die problemlos auch von Fahrgästen im Roll- stuhl oder mit Rollator, aber auch von Radfahrern zu überwinden ist.

Wichtig ist auch, wie man vom westlichen Bahnsteig aus zur Seilbahn gelangt. Nehmen wir an, ein Fahrgast (aus Richtung Köln) würde aus dem vordersten Zugteil, schon nahe der Seilbahnstation, aussteigen: Dann müsste er, wie die nächste Abbildung (mit der blauen Linie) zeigt, fast die gesamte Zuglänge erst in die falsche Richtung bis zur heutigen Unterführung gehen – die an der heutigen Stelle bleiben dürfte -, müsste dann unter den Gleisen hindurch queren und jenseits auf der östlichen Seite einen relativ langen Weg bis zur Seilbahnstation gehen: Das ist wegen des Umwegs nicht gerade attraktiv – und auch ansonsten unsinnig: Denn da man vom Bahnsteig zur Seilbahn hinauf muss, macht es keinen Sinn, erst eine Unterführung unter den Gleisen hindurch zu nutzen.

 

Viel sinnvoller wäre es, auch vom südlichen Ende des westseitigen Bahnsteigs aus eine Rampe bis auf die Höhe und dann hinüber zur Seilbahnstation zu führen, wie es die folgende Graphik zeigt: Die Umsteigezeit würde sich so erheblich verkürzen.

 

 

Zwar liegt die Detailplanung für den Bahnausbau noch nicht vor, aber klar ist, dass hier eine optimale Verknüpfung Eisenbahn – Seilbahn geplant und dann errichtet werden muss.